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Das Ensemble Proxima Centauri aus Bordeaux und E-MEX gehen auf eine faszinierende künstlerische Reise: »FOCUS« ist eine gemeinsame Konzerttournee, die sie zuerst nach Essen und Köln, dann nach Bordeaux/Cenon (Frankreich) und Valencia (Spanien) führt.

Im Gepäck: fünf brandneue Auftragswerke von Martin Matalon, Mio Chareteau, Raphaèle Biston, Didier Rotella und Voro García. Matalon und García gehören zweifellos zu den profiliertesten Stimmen unter den Komponisten ihres Landes. Ihre klanglich erregende wie komplex-virtuose Musik sorgt für ein aufregendes Hörerlebnis, zumal beide explizit für die Kombination beider Ensembles schreiben.

Von Chareteau, Biston (nur Köln) und Rotella (nur Cenon) stehen Werke auf dem Programm, die sich verstärkt hybriden Ausdrucksformen im Grenzbereich von elektronischer und instrumentaler Musik sowie von musikalischer und theatralisch-pantomimischer Performance widmen. Ein spannender Abend, an dem zwei Ensembles, drei Länder und drei Komponisten-Generationen musikalisch aufeinandertreffen!

Mittwoch, 27. April 2022 | 16:30 Uhr

Folkwang Universität der Künste
Pina Bausch Theater
Klemensborn 39 
45239 Essen

Eintritt: 10€ / 5€

Donnerstag, 05. Mai 2022 | 20:30 Uhr

Rocher de Palmer
1 rue Aristide Briand
33150 Cenon

Voller Preis: 10€ / Ermäßigter Preis: 5€.
Angebot Jugendkarte Bordeaux Metropole: 1 Platz gekauft = 1 Platz geschenkt.
Informationen: proximacentauri.fr

Samstag, 30. April 2022 | 20 Uhr

Alte Feuerwache Köln
Melchiorstr. 3
50670 Köln

Eintritt frei

Mittwoch, 27. April 2022 | 16:30 Uhr

Folkwang Universität der Künste
Pina Bausch Theater
Klemensborn 39 
45239 Essen

 

Eintritt: 10€ / 5€

Samstag, 30. April 2022 | 20 Uhr

Alte Feuerwache Köln
Melchiorstr. 3
50670 Köln

Eintritt frei

Donnerstag, 05. Mai 2022 | 20:30 Uhr

Rocher de Palmer
1 rue Aristide Briand
33150 Cenon

Tarif plein : 10€ / Tarif réduit : 5€
Offre carte jeune Bordeaux métropole : 1 place achetée = 1 place offerte 

Informations : proximacentauri.fr

Programm

Martin Matalon

Flux & Freeze (Uraufführung)

für 2 Flöten, Klarinette, Saxophon, 2 Schlagzeuger, Klavier, Synthesizer und Elektronik

Mio Chareteau

Play – for 4 musicians and a voice (Uraufführung)

White Piece (2016)

4 Instrumentalisten und ein Dirigent.
Vor der Realisierung des Stücks nehmen die 5 PerformerInnen einen Instrumentalpart auf nach Anweisungen von Mio Chareteau. Diese Aufnahmen werden dann zu einer Komposition zusammengesetzt, die gesprochene Stimme, Klarinette, Flöte, Schlagzeug und Klavier umfasst und auf eine Audiokassette übertragen wird.

Während der Performance “spielen” die Musikerinnen und Musiker das Tonband unisono ab, indem sie die Mechanik des Geräts durch eine Geste ersetzen. Sie ziehen das Magnetband von Hand, um es über den Tonkopf laufen zu lassen.

Das Quartettspiel bekommt eine neue Bedeutung, da jede/r sein eigenes Instrument und zugleich die der anderen spielt. In diesem Spiel erzeugt die menschliche Bewegung im Vergleich zum Automatismus der Maschine Intervalle und ungenaue Geschwindigkeitsverhältnisse, die die ursprüngliche Übertragung der auf dem Magnetband festgehaltenen Passagen verändern. Man hört dann eine unbeabsichtigte Desynchronisation und eine sich in jeder Aufführung neu gestaltende Polyphonie.


White Piece

White Piece ist ein Klaviersolo, das die Etikette des klassischen Stücks neu überdenkt. Eine leere Seite, eine zufällige Klangkomposition, ein Pianist, der spielt, ohne sein Instrument zu berühren, ein Klavier, das gleichzeitig mit Distanz behandelt und sublimiert wird. An der Grenze zwischen Stillleben, minimalistischer Musik und akribischer Performance ist White Piece eine Hommage an dieses Instrument, indem es seine klanglichen und skulpturalen Qualitäten erkundet.

Ein Auszug aus diesem Stück bildet u.a. das Klangmaterial des Klaviers, das in der Performance “Play – For 4 musicians and a voice” zu hören ist.

Voro García

Sous le sable (Uraufführung)

für 2 Flöten, Klarinette, Saxophon, 2 Schlagzeuger und Klavier

4 Instrumentalisten und ein Dirigent.
Vor der Realisierung des Stücks nehmen die 5 PerformerInnen einen Instrumentalpart auf nach Anweisungen von Mio Chareteau. Diese Aufnahmen werden dann zu einer Komposition zusammengesetzt, die gesprochene Stimme, Klarinette, Flöte, Schlagzeug und Klavier umfasst und auf eine Audiokassette übertragen wird.

Während der Performance “spielen” die Musikerinnen und Musiker das Tonband unisono ab, indem sie die Mechanik des Geräts durch eine Geste ersetzen. Sie ziehen das Magnetband von Hand, um es über den Tonkopf laufen zu lassen.

Das Quartettspiel bekommt eine neue Bedeutung, da jede/r sein eigenes Instrument und zugleich die der anderen spielt. In diesem Spiel erzeugt die menschliche Bewegung im Vergleich zum Automatismus der Maschine Intervalle und ungenaue Geschwindigkeitsverhältnisse, die die ursprüngliche Übertragung der auf dem Magnetband festgehaltenen Passagen verändern. Man hört dann eine unbeabsichtigte Desynchronisation und eine sich in jeder Aufführung neu gestaltende Polyphonie.


White Piece

White Piece ist ein Klaviersolo, das die Etikette des klassischen Stücks neu überdenkt. Eine leere Seite, eine zufällige Klangkomposition, ein Pianist, der spielt, ohne sein Instrument zu berühren, ein Klavier, das gleichzeitig mit Distanz behandelt und sublimiert wird. An der Grenze zwischen Stillleben, minimalistischer Musik und akribischer Performance ist White Piece eine Hommage an dieses Instrument, indem es seine klanglichen und skulpturalen Qualitäten erkundet.

Ein Auszug aus diesem Stück bildet u.a. das Klangmaterial des Klaviers, das in der Performance “Play – For 4 musicians and a voice” zu hören ist.

Köln

Raphaèle Biston

Ombres (Deutsche Erstaufführung)

für Flöte, Klarinette, Saxophon, Schlagwerk, Klavier und Elektronik

Cenon

Didier Rotella 

Mogari (2019- 21)

für Flöte, Klarinette, Saxophon, Schlagwerk, Klavier und Elektronik

E-MEX

1999 von Musikern aus Köln und dem Ruhrgebiet gegründet, gilt E-MEX als Nordrhein-Westfalens freies Spitzenensemble für die Kunstmusik der Gegenwart. Große Beachtung fanden zuletzt Konzertreisen nach China, Taiwan, Südkorea, Chile und in die USA. Von der vielfältigen Arbeit des Ensembles zeugen zahlreiche Kompositionsaufträge und Uraufführungen, CD- und Rundfunkaufnahmen, nicht zuletzt die regelmäßige Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Komponisten der Region, wobei die Lust an der Erprobung unkonventioneller Formen der Musikvermittlung einen besonderen Antrieb darstellt. 

Viele Auftritte des Ensembles suchen programmatische Bezüge zu Bildender Kunst, Schauspiel, Tanz, Literatur, Performance oder multimedialen Arbeiten. In der Kernbesetzung aus zehn Musikerinnen und Musikern hat sich das Ensemble zu einem profilierten Klangkörper mit eigener musikalischer Handschrift entwickelt.

 

Evelin Degen, Flöte
Joachim Striepens, Klarinette
Carsten Langer, Schlagwerk
Martin von der Heydt, Klavier
Christoph Maria Wagner, Dirigent

Proxima Centauri

Proxima Centauri ist ein Ensemble, welches die Codes der Kammermusik neu schreibt, indem es die Elektroakustik als vollwertiges Mitglied in die Formation integriert. Seit über zwanzig Jahren arbeitet Proxima Centauri mit vielen Künstler und Künstlerinnen zusammen. Das Ensemble verfolgt somit einen multidisziplinären künstlerischen Ansatz, der musikalisches Schaffen und bildende Kunst miteinander verbindet.Unter der künstlerischen Leitung von Marie-Bernadette Charrier verfolgt das Ensemble eine aktive Auftragspolitik und führt zahlreiche Werke von Komponistinnen und Komponisten dieses Jahrhunderts auf und widmet sich gleichfalls der Interpretation wichtiger Werke des 20. Jahrhunderts. 

Proxima Centauri engagiert sich in allen Dimensionen des Schaffens, von der Forschung im zeitgenössischen Instrumentenbau bis hin zur Weitergabe von Know-how an junge Interpreten. Das Ensemble wurde in Bordeaux gegründet und hat dort seinen Sitz, aber sein Wirkungskreis geht über die Nouvelle Aquitaine und die französische Grenze weit hinaus. Proxima Centauri wird zu zahlreichen Festivals eingeladen und unternimmt regelmäßig Tourneen in Europa, Amerika, Asien und Ozeanien.

Sylvain Millepied, Flöte
Marie-Bernadette Charrier, Saxophon
Benoît Poly, Schlagwerk
Didier Rotella, Klavier
Christophe Havel, Live-Elektronik

Komponisten

Mio Chareteau ist eine französisch-schweizerische Künstlerin mit japanischen Wurzeln. Nach einem Musikstudium und einer Ausbildung in zeitgenössischem Tanz erwarb sie 2010 einen Master in Fine Art an der Haute École d’Art et de Design in Genf. Sie war Preisträgerin des Neumann-Preises der Stadt Genf, des Stipendiums des Fonds Cantonal d’Art Contemporain und des Swiss Art Award. 

Ihre Arbeit dreht sich um den Klang und die performative Geste, sie nimmt die Form von Installationen ebenso an wie die von Solo-Performances oder entsteht in persönlicher Zusammenarbeit mit Musikerinnen und Musikern. Sie schreibt unter anderem für das Vokalensemble NESEVEN, E-MEX-Ensemble, Eklekto Percussion, Hildegard Kleeb und Roland Dahinden. Ihre Stücke wurden bei der Deformes Biennale in Chile (2010), im Bâtiment d’Art Contemporain in Genf (2011), bei der documenta(13) Kassel (2012), Performance Art Awards (2014), BGNM Festival Sonifikation Berlin (2017), im Musée de la Croix-Rouge Genève (2018), Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne (2019), Espace Commines Paris (2019), bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik (2019), beim Festival Les Musiques Marseille (2020) und bei De Link Tilburg (2022) aufgeführt.

Mio Chareteau

Voro García

Voro García wurde in Sueca (Valencia) geboren. Er studierte Posaune, Klavier, Gesang, Chor- und Orchesterleitung, Musikwissenschaft und Komposition am Konservatorium von Valencia, unter anderem bei R. Ramos und M. Galduf. Anschließend setzte er seine Ausbildung bei Mauricio Sotelo fort. Doktor der Musik der UPV.

Er erhielt Aufträge von verschiedenen Institutionen wie INAEM, JONDE, CDMC, IVC, Auditorium National, Ensems oder Festclassic. 

Unter den erhaltenen Auszeichnungen: Erster Preis des Nationalen Jugendinstituts (2004), Luis Morondo (2007), Matilde Salvador (2007), Beste Musik XIV Mostra des Kino Jove de Elche, K-Lidoscopi (2012), Finalist von Bell’Arte Europa (2005), Pablo Sorozábal (2001), ALEA III (Boston, 2007) …

Seine Werke wurden von zahlreichen Wettbewerben, Festivals oder Klangplattformen auf der ganzen Welt ausgewählt oder in Auftrag gegeben, darunter Interpreten wie : Ensemble Intercontemporain, Arditti Quartett, Quatuor Tana, Court-circuit, Ensemble Residencias, Espai Sonor, Zahir Ensemble, NeoArs Ensemble, NEXEnsemble, Grupo Enigma, Sonido Extremo, Symphonieorchester von Castilla und León, Orchester von Valencia, JONDE, JOGV, Ensemble del Carnegie Mellon, B. Ambrosini, A. Sukarlan, P. Carneiro, C. Dierstein, M. Weiss, M. Bernadette, S. Aparici, R. Capellino, X.Giner, A.Gomis u.v.a.

Gründer des Ensemble Espai Sonor im Jahr 2003. Als Dirigent hat er Uraufführungen zahlreicher Werke, insbesondere in Spanien, geleitet. Künstlerischer Leiter der Mostra Sonora de Sueca (2005-2017).
Derzeit ist er Professor für Komposition am Musikkonservatorium von Valencia und künstlerischer Leiter des Ensems-Festivals.

Der Komponist und Pianist Didier Rotella wurde von Persönlichkeiten wie A. Gorog, G. Pludermacher, M-P. Siruguet, G. Moutier, F. Thinat, A. Quéffelec als Instrumentalist und von A. Louvier, D. Cohen, H. Parra, L. Maillé, O. Trachier, E. Canat de Chizy, Y. Maresz, F. Durieux, Barbara Hannigan, Magnus Lindberg, James Dillon, Kaja Saariaho, Jan Müller-Wieland, Brian Ferneyhough u.a. in Komposition und theoretischen Fächern ausgebildet. Am Ende seines Studiums an den beiden CNSM und an der Ecole Normale de Musique, das er mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen abschloss, erhielt er für sein Stück “InstantsMêlés” den Preis der Salabert-Stiftung. Als Pianist tritt er regelmäßig in Solo- und Kammermusikkonzerten in Paris und Orten wie Toulouse, Château de Lourmarin, Festival Mont-louis, Tarbes sowie im Ausland auf. Er hat für so unterschiedliche Formationen wie das Ensemble Links, das Divertimento Ensemble in Mailand, die Neuen Vocalsolisten in Stuttgart, das Ensemble Orchestral Contemporain, das Tana Quartett, das Saxetera Ensemble (Saxophon Ensemble), den Jeune Choeur de Paris, das Festival Entrevue de l’ensemble Saxetera (Saxophon Ensemble), das Festival Entrevue de Ensemble de Moscou und das Ensemble Intercontemporain geschrieben. 

Derzeit unterrichtet er Klavier und Kammermusik am Konservatorium von Goussainville. Im Jahr 2015 war er Preisträger der Villa Medici – Académie de France in Rom, bevor er am Cursus de Composition des IRCAM teilnahm, der es ihm ermöglichte, im April 2016 sein Stück “Strophe 3 – Sur le Fil” für Flöte und Elektronik am Centre Pompidou (mit der Flötistin Ludivine Moreau) uraufzuführen. Für die Saison 2017/2018 war er Künstlermitglied der Casa de Velazquez (Madrid), was ihm die Realisierung mehrerer Projekte ermöglichte, darunter insbesondere Katharsis, ein gewaltiges Fresko für zwei Pianisten, zwei Schlagzeuger und Live-Elektronik (einschließlich verstärkter Instrumente und Zuspielung), das vom Ircam – Centre Pompidou für das Ensemble Links in Auftrag gegeben wurde und während des Festivals Manifeste 2018 in Paris uraufgeführt wurde. Als Komponist arbeitet er derzeit an der Vollendung seiner Oper “La Dame Rouge”, einem Zyklus von Etüden für Klavier und verstärktes Klavier, Werken für Kammerensemble und an der Vollendung seines Triptychons für großes Orchester Polychromien III, während er Aufträge von den Ensembles Proxima Centauri, Accroche Note, Regards, Duo XAMP erhält.

Didier Rotella

Martin Matalon

Martin Matalon wurde 1958 in Buenos Aires geboren und studierte an der Juilliard School in New York, wo er seinen Master in Komposition abschloss. 1989 gründete er Music Mobile, ein in New York ansässiges Ensemble für zeitgenössische Musik, und war bis 1996 dessen Leiter.

Er erhielt u. a. den Preis der J. S. Guggenheim Foundation in New York, den F. Schmitt-Preis des Institut de France Académie des Beaux-Arts, den Preis der Stadt Barcelona, das Charles Ives Scholarship der American Academy and Institute of Arts and Letters und den Grand Prix des Lycéens.

1993, nachdem er sich endgültig in Paris niedergelassen hatte, gab das IRCAM bei ihm eine neue Partitur für die restaurierte Fassung von Fritz Langs Film Metropolis in Auftrag. Nach dieser umfangreichen Arbeit tauchte Martin Matalon in die Welt von Luis Buñuel ein, indem er nacheinander drei neue Partituren für die drei surrealistischen Filme des spanischen Filmemachers Un Chien andalou (1927) , L’Age d’or (1931) und Las Hurdes terre sans pain (1932) schrieb.

Sein Katalog umfasst eine große Anzahl von Kammermusik- und Orchesterwerken und deckt ein breites Spektrum an Genres ab: Musiktheater, Musik für gemische Besetzungen, musikalische Märchen, Filmkonzerte, Vokalmusik, Installationen, Musik und Poesie, choreografische Werke, Oper usw.

Die 1997 begonnene Serie der Trames, Werke an der Grenze zwischen Solokonzert und Kammermusik, und der Zyklus der Traces, der für den Komponisten eine Art Tagebuch darstellt und für Soloinstrumente mit Echtzeitelektronik bestimmt ist, bilden einen wichtigen Teil seines Werkkatalogs.

Daneben ist er auch als Dirigent tätig. Er dirigierte das Ensemble Modern, die MusikFabrik, Barcelona 216, das Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, das Orchestre d’Auvergne, Court-circuit, das Ensemble Intercontemporain, das Orchestre National de Montpellier, das Ensemble Orchestral de Reims, das Orchester der Gulbenkian-Stiftung etc.

Martin Matalon unterrichtete Komposition am CRR d’Aubervilliers, war Gastprofessor an der McGill University, UC Berkeley, am Ircam, am Centre Acanthes, bei zahlreichen Sommerakademien: CompoLab, Injuve, Institut Frances- Barcelona New Modern Project etc. Seit 2017 ist er Professor am CNSM de Lyon.

Er war Composer in Residence beim Arsenal de Metz und dem Orchestre National de Lorraine (2003–2004), bei La Muse en Circuit (2005–2010), beim Stavanger Festival in Norwegen 2011, Gastkomponist des Festivals Les Arcs für die Ausgabe 2014 etc.

Seine Oper L’Ombre de Venceslao mit einem Libretto und einer Inszenierung von Jorge Lavelli nach dem Stück von Copi wurde im Oktober 2016 an der Opéra de Rennes uraufgeführt und ist in Frankreich und Südamerika in 11 Opernhäusern auf Tournee. L’Ombre de Venceslao wurde für den Victoires de la musique 2017 nominiert.

Die Komponistin Raphaèle Biston wurde 1975 in Lyon geboren.

Ihre Kompositionsprojekte sind hauptsächlich in drei verschiedenen Bereichen angesiedelt: Instrumentalmusik (Sable für zwei Altflöten, Lignes de fuite für fünf Musiker, Ressac für dreizehn Instrumente usw.); Musik mit Elektronik (Présence für Kontrabass und Elektronik, Parages für fünf Musiker und Elektronik, Sillages für acht Musiker und Elektronik usw.); Kompositionsprojekte mit Kompositionspartnern und Komponisten (Sillages für acht Musiker und Elektronik usw.). ); und schließlich Bühnenprojekte, bei denen sie mit Autoren, Schauspielern, Regisseuren oder abenteuerlustigen Instrumentalisten zusammenarbeitet (Schläfer für Trompete, Schauspielerin und Elektronik, Fricassée de maris, mit Schauspielerin und improvisierenden Musikern, usw.).

Sie studierte am CRR Lyon, an der HEM Genf und am CNSMD Lyon. Sie spielt Flöte in Kollektiven für improvisierte Musik.

Ihre Musik ist vielfältig, hat aber einige Hauptanliegen: die Klangfarbe herauszuarbeiten und ihr poetisches Potenzial zwischen Geräusch und Farbe, Klang und Stille zur Geltung zu bringen. Ihre Kompositionen gehen vom Konkreten, von der instrumentalen Geste aus. Diese Geste aufschreiben, die Spielhaltung aufschreiben. Immer wieder zwischen Strukturierung und Intuition hin- und herwechseln. Eine Vielzahl von Klängen verwenden, auch die rauesten und zerbrechlichsten. Mit Tonhöhenskalen arbeiten, um untemperierte Welten zu errichten, die dennoch fast vertraut erscheinen, mit den Grenzen zwischen Vertrautem und Fremdem spielen. Das Natürliche und die Maschine, das Mechanische und das Flüssige, das Sinnliche und das Unsinnliche nebeneinander stehen lassen. Einen festen, strengen Diskurs vorschlagen, aber dem Hörer auch Raum zum Abschweifen lassen.

In den letzten Jahren erhielt sie Aufträge von GRAME-CNCM-Lyon, CIRM-CNCM-Nizza, GMEM-CNCM-Marseille, wo sie Komponistin in Residence ist, Radio France, Théâtre de la Croix-Rousse, Fond Diaphonique, Fondation La Fenice; sie erhielt ein Stipendium der Fondation Beaumarchais-SACD und die Aide à l’écriture d’une œuvre musicale originale des Ministère de la Culture für drei neue Projekte.

Ihre Werke werden auf verschiedenen Festivals und Konzerten für zeitgenössische Musik aufgeführt, darunter die Biennale Musiques en Scène in Lyon, Musica in Straßburg, Why Note in Dijon, MANCA in Nizza, Les Musiques in Marseille, Forum in Moskau, Rondò in Mailand, die Biennale von Venedig, Musiques démesurées in Clermont-Ferrand, SIMN in Bukarest, SMC in Lausanne sowie von Interpreten wie 2e2m, Ensemble Orchestral Contemporain, L’Instant Donné, Ensemble Modern, Quatuor Béla, Charlotte Testu, Marco Blaauw, Multilatérale, Ear Unit, Le Concert Impromptu, Les Temps Modernes, Ex Novo, Divertimento Ensemble, etc. gespielt.

Raphaèle Biston